top of page

Happy Birthday to me!

Wieder ein 12. Februar. Der vierundvierzigste Zwölftefebruar meines Lebens. Ich habe am 13. Geburtstag, nur um Missverständnissen vorzubeugen und dir noch Zeit zu geben, ein Geschenk zu besorgen ;) Der 12. Februar macht mich - im Gegensatz zu meinem eigentlichen Geburtstag - allerdings immer etwas melancholisch.


Meinen Geburtstag selbst liebe und zelebriere ich schon fast wie ein kleines Kind, wobei das nicht unbedingt bedeutet, dass ich riesen Partys brauche. Ich bin einfach absoluter Fan davon, dass alle Menschen um mich herum noch etwas netter zu mir sind und sogar mein Sohn tut, was ich will!

Am Tag vorher aber ist für mich immer der Zeitpunkt gekommen, zurückzuschauen und vielleicht auch ein klein bisschen nach vorn.




Forty f**n' five - was für ein Alter!

Ich bin gern so alt wie ich bin. Da 45 in der heutigen Zeit ja irgendwie sowieso "kein Alter" ist, bin ich also noch sowas wie "jung" und trotzdem - davon hatte ich es die Tage mit meinem Bestie (ich weiß, er wird es lieben, diese Bezeichnung zu lesen - richtig, Hasi? :) ) - sind wir jetzt in einem Alter, das uns erlaubt, WIRKLICH Gedanken zu äußern zum Sinn des (eigenen) Lebens, wir werden zumindest offiziell ernst genommen und wir haben genug Jahre auf dem Buckel, um eine gewisse Lebenserfahrung vorzutäuschen. Die "Mitte des Lebens" ist eine gute Zeit (hoffen wir einfach mal, dass es WIRKLICH die Mitte ist!), um sich immer einmal Gedanken darüber zu machen, wo man herkommt, was man schon erlebt - respektive erreicht - hat und welche Versäumnisse man noch aufholen möchte, denn: JETZT ist ja noch GENUG Zeit!

Ich mag dieses Alter.


Der 12. Februar




Was für Zwölftefebruare habe ich schon erleben dürfen - oder müssen...!? Ich kann mich durchaus an den einen oder anderen erinnern, an dem ich nicht ganz so happy war, wie ich mich heute, am 12. Februar 2024 fühle. Und auch dieses "Bittersüßdings" gab es mehr als nur einmal. Komischerweise kann ich mich vor allem an einen Zwölftenfebruar in meiner alten Heimat erinnern. Damals habe ich noch geraucht (ja Gott, so isch... hat ja niemandem außer mir weh getan und ich hab's ja begriffen...) und saß des Nachts um 12 auf meinem Balkon "über den Dingen". Der schönste Balkon der Welt übrigens - hoch oben über dem bewaldeten Tal, was mir immer das Gefühl vermittelte, allein in der Natur zu sein (wäre da nicht das eine oder andere Motorengeräusch gewesen, das - je nachdem, wie der Wind stand - wie durch einen Trichter mal mehr und mal weniger penetrant zu mir nach oben drang. Manchmal konnte es dann in dem verschwindend kleinen Ort, den mehr Schafe als Menschen ihr Zuhause nannten, ganz schön laut werden, wenn z.B. an einem Sonntag einmal mehr die Veranstalter der "Heidelberg Classic" schicke Oldtimer am Nabel meiner Welt entlang schickten).Im Frühling leuchtete der Nachbarskirschbaum mit seinen Blüten zu mir herüber, der Sommerwind wehte dann durch die dunkelroten Blätter des Dingsbumsbaums nebenan (ich habe KEINE Ahnung, um was für einen Baum es sich handelte, aber ich werde ihn niemals vergessen... :) ) und ... da fällt mir schlagartig unser Nachbar ein, nennen wir ihn "Nachbar", und ich


weiß, welche Person in dem Moment, in dem sie diese Zeilen liest ganz genau das gleiche Bild vor dem inneren Auge hat wie ich :). Und auch wenn es politisch und sozial sicher nicht korrekt ist, könnte ich mich bis zum heutigen Tag beömmeln, wenn ich an ihn denke. "Nachbar" - den Rasen mähend, in seiner weißen Radlerhose... Ich möchte das an dieser Stelle nicht weiter ausführen. Jeder/jede kennt diese heimliche Sensationsgeilheit, wenn man etwas Unangenehmes sieht und dennoch nicht wegschauen kann...





Ich schweife ab.


Mein Balkon - über den Dingen... Nachts um 12.

Ich stoße mit mir an. Auf mich. Als Single macht man das so und ich atme tief ein. Ich fühle mich etwas "bittersüß" angesichts der Tatsache, dass ein paar Wünsche noch nicht in Erfüllung gegangen sind (ich möchte meinem alten Ich zurufen, dass alles bereits da ist, dass es dabei ist, sich langsam seinen Weg zu bahnen. "Vertraue, Jennie, vertraue!")


Zwölfterfebruar 2024. Ich schaue zurück und freue mich wie ein kleines Kind darüber, wie es gelaufen ist in den letzten Jahren. Ich freue mich über jeden alten Freund und jede alte Freundin, der oder die Platz gemacht hat für neue, tiefere und ehrlichere Freundschaften, ich freue mich über die zerbrochenen Beziehungen, die mich freigelassen haben für eine Familie - allem Glück meiner Welt voran mein kleingroßes Energy Bundle, mein fußballverrücktes, empathisches, cleveres und großherziges Kind.

Meine alte Heimat fehlt mir manchmal, auch wenn ich mich mittlerweile (endlich) heimisch fühle hier in der neuen. Und heute Abend würde ich gern wieder auf meinem Balkon sitzen - ohne Zigarette, klar, aber mit all der Dankbarkeit im Herzen und dem gleichen Glas Wein in der Hand (der ist echt gut!).


Zwölfterfebruar 2024. Meinen lieben alten Freund habe ich nicht erreicht heute. Sein Status verrät, dass er im Urlaub ist - Recht hat er. Der 12. Februar gehört ihm. Früher war er der Kumpel, der dich anruft, wenn er betrunken ist. Nicht weil er heimlich (oder nicht) in dich verliebt ist, sondern weil du die einzige mit eigenem Telefon bist - war ja damals noch nicht so selbst-

verständlich und ich hatte dieses coole Swatch-Telefon mit zwei Hörern (Gott, was haben meine Freundin Jenny Andele und ich Mark und Pfennige auf den Kopf gehauen, um Jungs anzurufen, ihre Stimme zu hören und wieder aufzulegen (macht man das heute eigentlich noch?). Mein ganzes Taschengeld ging für's Telefonieren drauf und ich bin so froh, dass es damals noch keine Handys gab; ich glaube, ich hätte noch immer an den Schulden abzubezahlen). UND ich hatte einen - immer lustig besprochenen - Anrufbeantworter, der nicht selten ziemlich verrückte Nachrichten auf Kassetten aufzeichnete (Ja, ich besitze die eine oder andere noch und hüte sie wie Schätze :-) Also ihr lieben alten Freunde - stellt euch immer schön gut mit mir, ich habe etwas gegen euch in der Hand!)

Wo war ich...?

Matthias und ich telefonieren manchmal nur diese beiden Male im Jahr. An dieser Stelle ein dicker Drücker an dich. Wie schön, dass wir uns schon so lange kennen und doch irgendwie den Draht nicht verlieren...

Wie ohne Volkers Karte ist mein Geburtstag ohne den Kontakt nicht vollständig. Dieses Jahr kam seine Karte zu früh an - das ist auch irgendwie nichts. Wenn man sich nicht einmal mehr DARAUF verlassen kann!?



Zwölfterfebruar 2024. Noch eine Stunde bis 45. Ich nehme mir noch einen Moment, um auf mein vergangenes Lebensjahr zurückzuschauen. Ein ganz schöner Ritt war das. Wenn ich 2023 als das Jahr der Begegnungen bezeichne, so würde die Überschrift meines 45. Lebensjahres irgendwas mit "Emotionen" enthalten. Ich glaube, es gab kaum ein Gefühl, das ich nicht fühlen durfte. Und das in einer Lautstärke, die für Kinder unbedingt reguliert werden muss.

Freude und Traurigkeit, Glück und Verzweiflung, Schock und Hoffnung, Klarheit und Verwirrung, Lethargie und Extase, Himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt, Mut und Unsicherheit, Angst und Zuversicht, Vertrauen und Zweifel, YES und NO, Angriff und Rückzug, Enttäuschung und Hingabe, Ferne und Vertrautheit, Verbindung und Cut, Leichtigkeit und Schwere, Spaß und Ärger, Erfolg und Niederlage, Stärke und Verletzlichkeit, Ernst und Leichtsinn, Energie und totale Müdigkeit, Wut und Liebe...

Ich im vergangenen Jahr: Erhobenes Haupt und zusammengekauert auf dem Sofa.



Ein tränenreiches Jahr war das! Ein Glück, dass ich viel mehr Freudentränen als Tränen der Trauer vergossen habe!

Forty f***in' five - I am here to come! Und ich freue mich so, ich freu' mich so sehr auf dich!







bottom of page